
Auf der Adria segeln: Vollständiger Leitfaden
Die Adria, die im Osten an Slowenien, Kroatien, Montenegro und Albanien grenzt, ist ein Traumziel für einen Bootsurlaub.
Ob Sie mit einem Schlauchboot oder Segelboot reisen, diese Region bietet eine außergewöhnliche natürliche, kulturelle und historische Vielfalt.
Die maritime Kultur ist hier tief verwurzelt: traditionelle Fischerei, Piratengeschichten, alte venezianische Häfen und befestigte Städte erzählen alle eine Geschichte, die mit dem Meer verbunden ist.
Die beste Saison für die Schifffahrt in der Adria erstreckt sich von Mai bis September, mit mildem Klima, mäßigen Winden (insbesondere der Bora und dem Jugo) und einem allgemein ruhigen Meer.
Es ist jedoch entscheidend, die Vorschriften jedes Landes gut zu kennen: Vignette in Slowenien obligatorisch, Bootsführerschein erforderlich, Geschwindigkeitsbegrenzungen bei der Annäherung an Häfen, geschützte Ankerzonen usw.
Hier ist ein Überblick über die emblematischsten Zwischenstopps für eine unvergessliche Navigation in der Adria, von Norden nach Süden.
Piran (Slowenien)
Was tun in Piran?
Piran ist ein kleines Wunder mit venezianischem Charme, das am Ende einer felsigen Landzunge liegt. Sein autofreies historisches Zentrum ist eine wahre Postkartenszenerie: verwinkelte Gassen, ockerfarbene Fassaden, grüne Fensterläden und mediterrane Atmosphäre.
Das Herz der Stadt schlägt auf dem Tartini-Platz, umgeben von eleganten pastellfarbenen Gebäuden. Direkt darüber thront die Kirche St. Georg über der Stadt: Ihr Glockenturm bietet einen spektakulären Blick auf das Meer und die roten Dächer. Bummeln Sie dann zu den mittelalterlichen Mauern, die die Stadt noch immer schützen, bevor Sie sich in den Gassen verlieren, wo Galerien, Cafés und Handwerker aufeinander folgen.
Naturliebhaber können zu Fuß das Naturschutzgebiet Strunjan erreichen, zwischen Klippen und kleinen geheimen Stränden. Am Abend genießen Sie ein Oktopus-Carpaccio oder Knoblauchmuscheln in einem der Hafenrestaurants, mit Blick auf den Sonnenuntergang.
Segeln in Piran
Die Bucht von Piran ist gut geschützt, was sie zu einem ausgezeichneten Ausgangspunkt für Segelanfänger macht. Der Yachthafen von Portorož, direkt nebenan, ist modern und gut ausgestattet.
Vorsicht vor der Bora, einem kalten und trockenen Wind aus Nordost, der schnell aufkommen kann. Da die slowenische Küste kurz ist, kann man Kroatien leicht an einem Tag erreichen. Angelfreunde können abends Wolfsbarsch oder Tintenfisch fangen.
Rovinj (Kroatien)
Was tun in Rovinj?
Rovinj bezaubert sofort mit seiner unverwechselbaren Silhouette: eine farbenfrohe Altstadt, die auf einer Halbinsel thront, dominiert von der Kirche der Heiligen Euphemia, deren Glockenturm an den der Basilika San Marco in Venedig erinnert. Das Innere der Kirche beherbergt die Reliquien der Heiligen, und der Aufstieg zum Glockenturm wird mit einem herrlichen Blick auf das Meer und die umliegenden Inseln belohnt.
Die gepflasterten Gassen im Zentrum münden in schattige Plätze, auf denen Kunstgalerien, Handwerksläden und kleine Cafés angesiedelt sind. Nur einen Katzensprung entfernt ermöglicht das Museum der Stadt Rovinj in einem ehemaligen barocken Palais ein besseres Verständnis der lokalen Geschichte.
Für eine Naturpause besuchen Sie den Zlatni Rt Waldpark, eine grüne Landzunge entlang der Küste, ideal zum Spazierengehen oder Picknicken. Am Abend erwacht der Hafen mit seinen Fischerbooten, Straßenmusikern und belebten Terrassen zum Leben.
Segeln in Rovinj
Rovinj ist ein hervorragender Ankerplatz mit seinem gut geschützten Hafen und dem leichten Zugang zu mehreren umliegenden Inseln wie Crveni Otok oder Katarina. Das Gewässer ist ziemlich ruhig, aber man muss auf die Fähren achten, die in der Ferne kreuzen.
Die Region ist reich an natürlichen Ankerplätzen, ideal für eine ruhige Nacht. Das Angeln ist hier geregelt, aber ertragreich: Goldbrassen, Drachenköpfe und kleine Thunfische sind reichlich vorhanden.
Kornaten (Kroatien)
Was tun auf den Kornaten?
Die Kornateninseln bilden ein fast unwirkliches Archipel aus kahlen Hügeln, goldenen Felsen und türkisfarbenem Wasser. Es gibt hier keine Städte oder Straßen: Alles geschieht zu Fuß, vor Anker oder mit dem Ruderboot.
Einige Inselchen wie Mana oder Levrnaka bieten spektakuläre Ausblicke auf die Klippen, die ins Meer stürzen, und minimalistische, aber beeindruckende Wanderwege. Geschichtsinteressierte werden von den römischen Ruinen auf der Insel Piškera oder den Überresten der kleinen Kapellen, die im Archipel verstreut sind, fasziniert sein.
Wenn man auf der Hauptinsel Kornat an Land geht, kann man in einer rustikalen Konoba essen, die nur mit dem Boot erreichbar ist, wo gegrillter Fisch auf einer Papiertischdecke serviert wird. Hier liegt das Erlebnis weniger in den Museen als in der Stille, der Natur und dem Licht. Ein Paradies für Fotografen, Wanderer und Träumer.
Segeln in den Kornaten
Das Segeln in den Kornaten ist ein einzigartiges Erlebnis. Die Kanäle zwischen den Inseln bieten spektakuläre Mondlandschaften.
Achtung: Eine kostenpflichtige Genehmigung ist erforderlich, um in den Park einzutreten.
Die Winde können wechselhaft sein, und die Bora kann sogar erfahrene Segler überraschen. Die Ankerplätze sind zahlreich, aber manchmal exponiert. Die Tauchspots wie die Insel Mana oder die Umgebung von Lavsa sind ein Muss.
Split (Kroatien)
Was tun in Split?
Split ist ein faszinierender Mix aus Antike und Moderne, erbaut im Herzen des Diokletianpalastes, eines riesigen römischen Komplexes, der 1.700 Jahre alt ist. Man betritt den Palast wie eine lebendige Stadt: Im Inneren gibt es Geschäfte, Cafés, Hotels und Häuser, die noch in den antiken Mauern bewohnt sind.
Verpassen Sie nicht die Kathedrale des Heiligen Domnius , gebaut im Mausoleum des Kaisers, und steigen Sie auf seinen Glockenturm für einen Panoramablick. Das Archäologische Museum von Split, eines der ältesten in Kroatien, ist voller römischer und mittelalterlicher Überreste. Um frische Luft zu schnappen, bietet der Marjan-Hügel bewaldete Wege und Aussichtspunkte, perfekt für einen Spaziergang oder Joggen über der Stadt.
Und wenn Sie das Meer suchen, ist der Strand von Bacvice, mit seinem in der Region seltenen Sand, ein Klassiker, ebenso wie Kasjuni, der ruhiger ist. Split lebt auch abends, zwischen Weinbars im Palast und Konzerten an der Uferpromenade.
Segeln in Split
Split ist ein maritimer Knotenpunkt mit mehreren Marinas, darunter ACI Marina Split, sehr gut ausgestattet. Es ist der ideale Ausgangspunkt, um die nahegelegenen Inseln zu erkunden: Brac, Hvar, Vis. Das Segeln dort ist angenehm, aber manchmal dicht, besonders im Sommer.
Machen Sie Halt in der Bucht von Stiniva auf Vis oder werfen Sie den Anker vor Pakleni Otoci für unvergessliche Badeerlebnisse.
Dubrovnik (Kroatien)
Was tun in Dubrovnik?
Dubrovnik, die "Perle der Adria" genannt, ist eine der spektakulärsten Städte im gesamten Mittelmeerraum. Umgeben von perfekt erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauern, bietet sie einen Einblick in die Geschichte durch ihre steinernen Tore, barocken Paläste und alten Kirchen wie die Kathedrale der Himmelfahrt oder das Franziskanerkloster mit seiner Apotheke aus dem 14. Jahrhundert.
Die Stradun, die mit Marmor gepflasterte Hauptstraße, ist voller Terrassen und kleiner Geschäfte. Kulturinteressierte können den Rektorenpalast besuchen oder eine Vorstellung beim Dubrovnik Sommerfestival erleben. Und Game of Thrones-Fans werden leicht die Kulissen von Königsmund in der Altstadt erkennen. Schließlich bietet die Seilbahn zum Berg Srd einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die umliegenden Inseln.
Segeln in Dubrovnik
Segeln rund um Dubrovnik bedeutet, eine zerklüftete Küste mit idyllischen Inseln und Buchten zu entdecken, die nur vom Meer aus zugänglich sind. Der Hafen von Gruž, gut ausgestattet, empfängt Freizeitboote und bietet eine perfekte Basis zum Erkunden.
Der Archipel der Elaphiten, nur wenige Seemeilen entfernt, ist ein Muss: Lopud mit seinem feinen Sandstrand, Šipan mit seinen Zitrusgärten oder Koločep, autofrei und bewaldet. Die Gewässer sind ruhig, ideal für Schlauchboote, und beherbergen eine reiche Meeresbiodiversität.
Im Westen bietet die Navigation nach Mljet, mit seinem Nationalpark und seinen Salzwasserseen, einen großen Hauch von Natur. Beachten Sie jedoch: Da Dubrovnik in der Hochsaison sehr frequentiert ist, wird empfohlen, Hafenplätze im Voraus zu buchen und auf die vielen geregelten Zonen rund um die Altstadt zu achten.
Kotor (Montenegro)
Was tun in Kotor?
Eingebettet in den Buchten von Kotor, einem von der UNESCO geschützten natürlichen Fjord, ist Kotor eine der am besten erhaltenen Städte der Adria. Die Altstadt ist ein mittelalterliches Labyrinth aus gepflasterten Gassen, kleinen Kirchen wie Sveti Luka und adligen Palästen, die in Museen umgewandelt wurden. Die Kathedrale des Heiligen Tryphon, ein romanisches Juwel aus dem 12. Jahrhundert, ist wegen ihrer Architektur und ihres liturgischen Museums einen Besuch wert.
Für die Mutigen: Steigen Sie die 1.350 Stufen zur Festung San Giovanni auf, die sich auf dem Berggipfel befindet: der Blick auf die Bucht ist absolut spektakulär. In der Nähe lohnt sich ein Abstecher ins barocke Dorf Perast, insbesondere um zur künstlichen Insel Unsere Liebe Frau vom Felsen zu fahren, die von den Einwohnern Stein für Stein gebaut wurde. Kotor pulsiert auch im Rhythmus von Festivals: klassische Musik, Kino, Folklore... Ein historisches Juwel in einer einzigartigen natürlichen Umgebung.
Segeln in Kotor
Segeln in den Buchten von Kotor ist ein seltenes Erlebnis: Man fühlt sich wie in einem mediterranen Fjord. Das Gewässer ist geschützt, perfekt für Schlauchboote und kleine Boote.
Es gibt viele Ankerplätze, aber Vorsicht in den für Fähren reservierten Bereichen. Man kann auf den Inseln Unsere Liebe Frau vom Felsen oder Sankt Georg anlegen. Das Angeln ist in der Bucht gut, besonders für Goldbrassen und Sars.
Budva (Montenegro)
Was tun in Budva?
Budva ist das Juwel der montenegrinischen Küste, sowohl lebhaft, historisch als auch von goldenen Stränden gesäumt. Das Herz der Stadt ist zweifellos die befestigte Altstadt, ein Labyrinth aus gepflasterten Gassen, gesäumt von Steinhäusern, kleinen mittelalterlichen Kirchen (insbesondere Santa Maria in Punta oder Johannes der Täufer) und schattigen Cafés.
Von den Stadtmauern aus hat man einen Panoramablick auf die Adria und den Yachthafen. Für Faulenzer bietet der Mogren-Strand, der zu Fuß erreichbar ist, eine idyllische Kulisse, die von Klippen geschützt wird.
Reisende, die nach Unterhaltung suchen, können die zahlreichen Bars und Restaurants an der Strandpromenade genießen, ganz zu schweigen von den Sommerfestivals und Open-Air-Konzerten. Budva ist auch ein hervorragender Ausgangspunkt, um das Kloster Ostrog, den Nationalpark Lovćen oder die legendäre Hotelinsel Sveti Stefan zu erkunden, die nur wenige Kilometer südlich liegt.
Segeln in Budva
Der Hafen von Budva ist modern und belebt, ideal für einen Zwischenstopp zwischen zwei Inseln. Die Navigation zur Insel Sveti Nikola ist sehr beliebt, insbesondere wegen ihrer Buchten und Unterwasserwelt.
Es ist auch möglich, Sveti Stefan zu erreichen, eine charmante Hotelhalbinsel. Vorsicht vor nicht markierten, überfluteten Felsen am Rande der Badezonen.
Durrës (Albanien)
Was tun in Durrës?
Durrës ist eine lebendige Stadt, in der antike Geschichte auf Strandatmosphäre trifft. Vor mehr als 2.600 Jahren von den Griechen gegründet, beherbergt sie das größte Amphitheater des Balkans, ein beeindruckendes Relikt der römischen Zeit, sowie ein archäologisches Museum, das reich an Keramiken, Statuen und Mosaiken ist.
Die lebhafte Uferpromenade ist zu jeder Stunde perfekt für einen abendlichen Spaziergang geeignet, mit ihren zahlreichen Restaurants, die frischen Fisch anbieten, Eisdielen und Strandterrassen. Der venezianische Turm aus dem 15. Jahrhundert, der noch steht, zeugt von der strategischen Lage der Stadt im Laufe der Jahrhunderte.
Wenn Sie dem städtischen Strandcharakter etwas entfliehen möchten, begeben Sie sich in die umliegenden Hügel, um traditionelle Weingüter oder die Ruinen des Rodon-Schlosses zu entdecken, das sich mit Blick auf das Meer erhebt.
Segeln in Durrës
Der Hafen von Durrës ist weitläufig und gut organisiert, mit Bereichen, die für Freizeitschiffe reserviert sind. Die Strömungen sind moderat, aber das Meer kann bei Südwinden unruhig sein.
Man kann die Küste nach Norden bis zur Lalëzi-Bucht erkunden, die sehr wild ist, oder nach Süden bis Karavasta. Zu den lokalen Fängen gehören Makrelen und Doraden. Einige Buchten sind nur per Boot erreichbar und eignen sich perfekt zum Tauchen oder Entspannen.
Fazit
Mit ihren vielen Gesichtern ist die Adria ein erstklassiges Segelziel, egal ob man Naturlandschaften, Geschichte oder nautische Vergnügungen liebt. Von Slowenien bis Albanien ist jeder Stopp ein Versprechen von Entspannung, Entdeckung und Freiheit.
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